Spaziergang in der Pause – was sind die Benefits?
Die Pause ist ein essentieller Bestandteil des Arbeitsalltags und deren Wichtigkeit sollte nicht unterschätzt werden. Wer regelmäßig Pausen einnimmt kann seine Leistungsfähigkeit und Konzentration steigern. Nicht ohne Grund ist die Pausenzeit fest im Arbeitsgesetzt verankert und sollte ernst genommen werden. Wie kann die Mittagspause effektiv genutzt werden und welche Vorteile kann ein jeder Mitarbeiter aus einem täglichen Spaziergang ziehen? Antworten und Ideen finden Sie im folgenden Beitrag.
„Erholung ist die Würze der Arbeit.“ – Plutarch
Die Pause – sie gehört einfach zum Leben dazu, denn nichts funktioniert ohne sie. Einatmen und Ausatmen. Schlafen oder wach sein. Selbst unser Herzschlag macht zwischen jedem einzelnen Schlag eine kleine Pause. Leistung gibt es nicht ohne Erholung – egal ob im Alltag, beim Sport oder auf der Arbeit. Doch wie gestaltet man am besten seine Mittagspause und welche Vorteile bringt eine gut verbrachte Pausenzeit?
Pause am Arbeitsplatz – was sagt das Gesetz?
Die Mindestlänge der Mittagspause ist gesetzlich eindeutig festgesetzt: 30 Minuten Pause stehen jedem Arbeitnehmer nach §4 (Ruhepausen) des Arbeitszeitgesetzes zur Verfügung, wenn täglich mehr als 6 Stunden gearbeitet wird. Bei 9 Stunden täglicher Arbeitszeit sind es sogar 45 Minuten. Diese Regelungen dienen der Sicherheit und der Gesundheit jedes einzelnen Arbeitnehmers. Wer darauf freiwillig verzichtet schadet seiner Gesundheit.
Gesetzliche Vorgaben dafür, wie Arbeitnehmer ihre Mittagspausen zu verbringen haben, gibt es nicht. Nur eins ist laut Nathalie Oberthür, Fachanwältin für Arbeitsrecht und Sozialrecht, tabu: „Arbeiten!“.
Arbeitgeber sind sogar gesetzlich dazu verpflichtet, darauf zu achten, dass ihre Mitarbeiter ihren Pausenanspruch auch wahrnehmen.
Die Mittagspause dient der Erholung, daher sollten Arbeitnehmer in der Pause das tun, was ihnen gut tut und den Kopf frei macht. Dieses Ziel erreicht natürlich jeder unterschiedlich.
Das 60-30-10-Prinzip – was steckt dahinter?
Um sich zu erholen, neue Leistungskraft zu erlangen und langfristig mit dem oft stressigen Arbeitsalltag zurecht zu kommen, hilft das sogenannte „60-30-10-Pinzip“:
60% der Mittagspause widmet man dem Essen, 30% der Bewegung und 10% der Erholung.
Mit diesem einfachen Prinzip nutzen Sie Ihre Mittagspause richtig und tanken die optimale Energie für Ihren Berufsalltag!
Bewegung – Ein Spaziergang gefällig?
Forscher aus Finnland haben herausgefunden, dass ein Spaziergang in der Mittagspause dazu führt, dass man sich bei der Arbeit besser konzentrieren kann und deutlich fitter in den Feierabend startet. Bei der dazu durchgeführten Studie sollten Arbeitnehmer nach dem Essen für ca. 15 Minuten in den Park gehen und bewusst auf die Natur rings herum achten. Das Ergebnis? Die Spaziergänger hatten mehr Freude an ihrer Pause als sonst, konnten sich – zurück am Schreibtisch – besser konzentrieren und fühlten sich wohler. Dieser Effekt hielt bis kurz vor Feierabend an.
Die Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DGSP) bestätigt, dass bereits 15 Minuten Bewegung in der Mittagspause die Konzentration und das Wohlbefinden steigern. Ein Spaziergang nach dem Essen ist demnach sinnvoll und hilft dem Mittagstief zu entfliehen.
Anette Wahl-Wachendorf vom Verband Deutscher Betriebs- und Werkärzte (VDBW) empfiehlt in der Pause eine kleine Runde um den Block zu machen. Der Grund? Bewegung und frische Luft versorgen das Gehirn mit Sauerstoff und fördern die Durchblutung. Danach kommen viele mit ihrer Arbeit wieder schneller voran.
Unser Gehirn braucht Auszeiten, um konzentriert zu bleiben. Tim Hagemann, Professor für Arbeitspsychologie an der Fachhochschule der Diakonie Bielefeld sagt: „Pausen während der Arbeitszeit sind essentiell, weil sie die Leistungsfähigkeit wiederherstellen. Sonst sinkt die Konzentration über kurz oder lang, die Arbeitsergebnisse verschlechtern sich oder kommen gar nicht erst zustande.“ Hagemann empfiehlt: „Gerade Büromitarbeiter, die viel sitzen, sollten sich in der Pause bewegen.“
Alleine eine Runde um den Block zu drehen ist langweilig?
Dann schnappen Sie sich doch einen Ihrer Kollegen*innen und drehen Sie gemeinsam eine kleine Runde. Denn gemeinsam entspannt es dich deutlich besser. Beim Reden und Lachen mit den Kollegen*innen kann man einfach am besten abschalten, den Arbeitsstress vergessen, Energie tanken und den zwischenmenschlichen Kontakt fördern.
Und sobald diese chaotische Zeit vorbei ist – erweitern Sie einfach Ihren Spaziergang-Kreis. Laden Sie weitere Kollegen*innen zu einer kleinen aber feinen Auszeit ein!
Ein Spaziergang zur guten Gewohnheit machen
Nun ist der Winter vorüber und die Temperaturen steigen, das Wetter wird von Tag zu Tag besser und viele wagen wieder öfter den Schritt nach draußen. Starten Sie jetzt mit täglichen 15 Minuten in der Natur während der Mittagspause und genießen Sie die frische Luft. Ich bin mir sicher, dass Sie mit dieser guten Gewohnheit auch in den Wintermonaten, wenn es draußen kalt und das Wetter wieder trüber ist, nicht brechen wollen werden, weil Sie wissen: Es tut Ihnen und Ihrer Gesundheit besonders gut!
Fazit – Welche Vorteile bringt eine kleine Runde im Freien?
- Bewegung stärkt die Abwehrkraft und die Gesundheit
- Frische Luft ist gut für die mentale Gesundheit und fördert die Gehirnleistung, Konzentration und Kreativität
- Stress wird abgebaut
- Der Tapetenwechsel unterstützt eine objektive Sicht auf die Dinge, die uns am Arbeitsplatz beschäftigen
- Es ist erwirkte Zeit in der sich die Augen von der Bildschirmarbeit entspannen können
- Ein Spaziergang macht glücklich
Oder, um es mit den Worten von Elizabeth Barrett Browning zusammenzufassen:
„Nichts bringt uns auf unserem Weg besser voran als eine Pause.“
Was unternehmen Sie in Ihrer Mittagspause? Lassen Sie uns an Ihren Ideen und Aktivitäten teilhaben!
Bildquellen: Kevin Laminto, Andryko Podilnyk, DinosoftLabs, Freepik, Naassom Azevedo, Jusfilm
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